kollektion
Das Wort Kollektion kommt aus dem französischen und lateinischen – collection, was Aufsammeln bedeutet.
Eine Kollektion ist eine Kompilation (wahlweise auch: Zusammenstellung) von verschiedenen Modellen, die zu einem bestimmten Thema oder den Jahreszeiten zugeordnet erscheinen.
Meist gibt es zwei Hauptkollektionen: Herbst/Winter (abgekürzt H/W oder Englisch A/W) und Frühling/Sommer (F/S oder S/S). Darüber hinaus gibt es unterschiedlich viele Zwischen- oder Sonderkollektionen.
Eine Kollektion wird nach modischen, wirtschaftlichen und kaufmännischen Aspekten zusammengestellt. Bei den sogenannten vertikalen Unternehmen ist das gängige Muster von zwei Hauptkollektionen im Jahr gänzlich aufgelöst. Sie bringen bis zu 50 Kollektionen im Jahr raus.
Kollektionsbreite / Sortimentsbreite
Die Dimension Sortimentsbreite beschreibt die Menge an unterschiedlichen angebotenen Warengruppen. Ein Unternehmen, das Kinder,- Damen,- Herrenbekleidung und Heimtextilien anbietet, hat ein breites Sortiment.
Kollektionstiefe / Sortimentstiefe
Das Sortiment eines Unternehmens wird als tief beschrieben, wenn eine angebotene Warengruppe in besonders vielen Varianten vorhanden ist. Eine Wäschehersteller zum Beispiel hat ein tiefes Sortiment.
Kollektionsrahmenplan
Im Kollektionsrahmenplan werden alle Punkte eine Kollektion betreffend von der Entwicklung über die Produktionsphase bis hin zum Vertrieb festgehalten. Er ist die Operationsbasis für alle Abteilungen des Unternehmens, die direkt mit der Kollektion beschäftigt sind. Er gibt den zeitlichen Fahrplan für die Kollektion vor. In ihm wird beispielsweise festgehalten, welche Modelle der Kollektion, wie oft angefertigt werden und wann die Kollektion in welchen Mengen an den Verkaufspunkten angeboten wird.
Die hohe Schneiderkunst. Sie ist die Mutter der Designer-Mode und vor allem die Mutter der Prêt-à-Porter. Der Gründervater ist Charles Frederick Worth, der Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals maßgeschneiderte Kleider mit eigenem Design anbot. Davor gab es nur Maßanfertigungen auf und vor allem nach Wunsch der Kundin. Kurz darauf wurde bereits die Chambre Syndicale de la Haute Couture Parisienne gegründet – ein Komitee, das noch heute über den Couture-Kalender herrscht: Wer erfüllt die festgelegten Kriterien eines Couture-Labels, wer wird in den offiziellen Schauenplan aufgenommen, wer darf seine Kreationen unter dem Deckmantel der Haute Couture im Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter bei den Couture-Schauen präsentieren. Denn der Name „Haute Couture“ ist rechtlich geschützt. Auch heute noch ist jede Haute Couture-Robe handgefertigt. Vom Entwurf bis zum fertigen Kleid vergehen unzählige Arbeitsstunden. Da werden Perlen und Pailletten einzeln aufgenäht oder Muster aufgestickt. So ein Unikat hat seinen Preis: Nur ein kleiner Kundenstamm von etwa 500 Frauen, so schätzt man, können sich die wertvollen Kreationen leisten. Ihr beliebtester Einsatzort: der rote Teppich. Nur eines kann man der Haute Couture nicht mehr vorwerfen: untragbar zu sein. Zwar überwiegt die Anzahl opulenter, märchenhafter Roben, aber dank Giambattista Valli oder Raf Simons für Christian Dior haben sich sogar Hosen auf den Couture-Laufstegen in Paris etabliert.
Das italienische Pendant zur Haute Couture, denn dieser Begriff ist ja den Designern, die ihre Schneiderkunst in Paris präsentieren, vorbehalten. Der Begriff „Alta Moda“ hingegen ist nicht geschützt und findet in Italien sowohl in Florenz als auch in Mailand und Rom statt. Allerdings ohne festen Schauen- und Zeitplan. Die Modewoche „Alta Roma Alta Moda“ zum Beispiel findet zwei Mal im Jahr statt und bietet neben traditionsreichen Labels auch jungen, italienischen Designtalenten eine Plattform, während Dolce & Gabbana ihre Alta Moda-Kollektion in Mailand präsentieren.
Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter – das sind die Saisons der Prêt-à-Porter, auch genannt Ready-to-wear, und immer noch die Hauptsaisons der Mode. Zweimal im Jahr finden hierzu die Fashion Weeks in New York, Mailand, London und Paris statt. Dazu gesellen sich Berlin, Amsterdam, Madrid, Stockholm und viele weitere. Prêt-à-Porter: Das ist die konfektionierte Mode. Während die Haute Couture noch maßangefertigt wird, sind die Prêt-à-Porter-Kollektionen bereits im voraus in verschiedenen Konfektionsgrößen erhältlich. Als Yves Saint Laurent in den 60er Jahren als erster Couturier auch konfektionierte Mode präsentierte und verkaufte, schrie die Modewelt entsetzt auf. Mittlerweile sind die Fashion Shows im Rahmen der Modewochen ohne Zweifel der größte Marketing-Coup der Designer. Das Ziel: Imagebildung und vor allem Trends setzen. So kommt es, dass auch hier der ein oder andere Look präsentiert wird, der gemeinhin als „untragbar“ gilt.
Die Welt und unser Leben entwickeln sich immer schneller. Da scheint es auch in der Modewelt nicht mehr zeitgemäß, sechs Monate auf eine neue Kollektion zu warten. Applaus für die Zwischensaisons! Während die Prêt-à-Porter-Kollektionen für die Saison Frühjahr/Sommer im Februar in den Shops hängen, kann man sich mit den Resort-Kollektionen bereits im November oder Dezember auf den Sommer einstimmen. Plus: meist geben die Zwischenkollektionen bereits einen Ausblick darauf, was uns trendtechnisch während der nächsten Modewochen erwartet.
Hinter der Cruise Kollektion verbirgt sich nichts anderes als die Resort Kollektion, die ursprünglich für die reisewütige Kundschaft entworfen wurde, die reichen, oberen Zehntausend, die während der kalten Jahreszeit auf Kreuzfahrtschiffen in wärmere Gefilde entflohen. Daher der Name: Cruise oder im französischen Croisière, zu Deutsch: Kreuzfahrt. Und so bestanden die Kollektionen überwiegend aus leichten Kleidern, Badeanzügen oder zarten Tops; heute hingegen bieten sie vom Business-Anzug bis zum Abendkleid eine Garderobe für jeden Anlass und haben einen neuen Saison-Namen: Resort Kollektion.
Das herbstlich-winterliche Equivalent zur Resort Kollektion, die im Juli in den Shops hängt. Denn auch hier sehnt sich die Kundin nach frischen Ideen und neuen Kleidern. Die Zwischenkollektionen werden nur selten im Rahmen einer Fashion Show präsentiert. Hier bevorzugt der Großteil der Designer Präsentationen, die meist in New York stattfinden. Ein Plus: Sowohl Resort- als auch Pre-fall Kollektionen überzeugen die Kundinnen durch ihre Tragbarkeit und entpuppen sich als Verkaufsschlager.
Capsule Kollektionen lassen sich keiner Saison zuordnen und unterliegen keiner Regelmäßigkeit. Hierbei handelt es sich um seperate Kollektionen wie etwa Special Editions oder besondere Kooperationen. Zum Beispiel: die Kooperationen großer Designer mit H&M oder die exklusive Kollektion von Proenza Schouler für den Online-Shop Net-a-Porter.